Das Experiment ist seit jeher Teil der künstlerisch-fotografischen Auseinandersetzung von Michael Etzensperger. Während er in seinen früheren Arbeiten vor allem Materialien in Bezug auf ihre Möglichkeiten auslotete, wagt er sich in dieser Ausstellung an brisante Themen heran und behandelt diese mit unterschiedlichsten Medien und Techniken, die das Feld der Fotografie weitgehend verlassen haben. Nach wie vor ist jedoch der Akt der Manipulation tragend. Auch für diese Serie von Arbeiten spielt das Hinterfragen der uns über die Medien vermittelten Topoi der Fotografie eine entscheidende Rolle. Womit konfrontieren uns die täglichen Nachrichtendienste? Wie stark prägen mediale Bilder unsere Wahrnehmung des scheinbar allgegenwärtigen Krieges? Welche zeitgenössische Ästhetik von Krieg wird durch die Printmedien und das Internet in unser Gedächtnis eingebrannt? Michael Etzensperger gelingt es, mit seinen Arbeiten eine beklemmende Stimmung zu erzeugen, ohne dabei die Welt des rein Dokumentarischen zu betreten.