Was kann Fotografie sein, in dem Moment, in dem sie nichts mehr beweist? Wie kann sie sich als künstlerisches Medium behaupten, in einer Zeit, in der sie omnipräsent ist und jedes noch so kleine alltägliche Ereignis festzuhalten hat, damit wir uns seiner Existenz auch gewiss sein können? Und was passiert, wenn sie über die Aufzeichnung des Sichtbaren hinausgeht, wenn Technologie, Bild, Information und Rauschen ineinander fallen? Lara Steinemann beschäftigt sich genau mit diesen Fragen und fotografiert, «um zu sehen, wie die Dinge fotografiert aussehen» (Garry Winogrand). Dabei geht es ihr um den eigenen Blick, um ihre persönliche Sicht. Was ist Abbild und was ist Realität? Zeigt das Abbild Dinge, die wir sonst nicht wahrnehmen können? Ausgehend von digitalen und analogen Fotografien kreiert Steinemann bezaubernde, raumgreifende Installationen. Beeindruckend ist dabei, wie sie es schafft, mit formal reduzierten Mitteln einen Raum einzunehmen und ihre Arbeiten mit der Umgebung in ein ausbalanciertes Ambiente zu bringen.